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Wolfsbotschafter des
Schon oft hat man davon gehört oder gelesen, dass Jogger von Hunden angegriffen wurden. Angeblich erfolgten die meisten Angriffe völlig grundlos. Doch ist das tatsächlich so? Welchen Sinn sieht ein Hund darin, einen joggenden Menschen anzugreifen? Um zu verstehen, warum manche Hunde dies tun, sollte man einmal wie ein Hund und nicht wie ein Mensch denken. Alle Hunde sind genetisch gesehen direkte Nachfahren ihres Urvaters, dem Wolf, also Raubtiere.

Denken Sie einmal nach. Welches erwachsene Tier läuft statt zu gehen? Wenn Sie einmal einen Spaziergang in ländlichem Gebiet machen, können Sie friedlich Rehe beim Gräsen beobachten. Aber auch jede Kuh auf der Weide nimmt ihre Nahrung nicht im Laufschritt zu sich, sondern verrichtet ihren Fressvorgang in aller Ruhe. Gelaufen wird nur dann, wenn von irgendeiner Seite Gefahr droht. Kommt man den friedlich grasenden Rehen zu nahe, laufen sie weg. Das ist bei allen Planzenfressern so, die in freier Wildbahn leben.

Fleischfresser, zu denen auch der Hund gehört, leben von Pflanzenfressern oder anderen Fleischfressern. Rennen diese ohne Grund? Nein. Sieht man einmal von übermütigen Jungtieren ab, rennen sie nur dann, wenn sie Beute machen wollen.

Ob Pflanzenfresser oder Fleischfresser: alle Tiere haushalten mit ihren Energiereserven. Da wird nichts dem Zufall überlassen. Gerannt  wird  nur  dann,  wenn es die Situation erfordert, entweder weil der Pflanzenfresser eine Gefahr sieht, der er zu entfliehen sucht oder weil der Fleischfresser eine Beute verfolgt. Und wie sieht es bei uns Menschen aus?

Menschen, die joggen, sind pure Energieverschwender - zumindest aus tierischer Sicht. Jogger sind in den Augen vieler Hunde nichts anderes als Pflanzenfresser, also Beutetiere. Herrchen und Frauchen laufen auch nicht. Und wenn doch, befindet man sich auf "Beutezug". Auch wenn der eigene Hund noch nie den Versuch unternommen hat, einen Jogger anzugreifen: es kann 1000 mal gut gehen, und beim 1001. Mal kommt der Wolf im Hunde durch, und es ist dann doch passiert.

Und wie vermeidet man eine solche, für alle Beteiligten, unangenehme Situation? Als Hundehalter tut man gut daran, beim Anblick eines Joggers den Hund an die Leine zu nehmen. Und die Jogger? Ob´s einer jetzt hier gelesen und verstanden hat? In jedem Fall sollten Jogger, die in die Nähe von Hunde kommen, ihr Schritttempo verlangsamen und in einen Gang zurückschalten. Leider habe ich in der Vergangenheit noch nicht einen einzigen Jogger erlebt, der wegen eines Hundes vom Lauf in den Schritt gewechselt hat. Von daher befürchte ich, dass es in Zukunft weitere Zeitungsberichte geben wird, worin von einem Beißunfall an einem Jogger berichtet wird. Und der "böse Hund" und sein Halter sind wieder an allem Schuld.

Dieter Mückter

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